20.8.2024

Künstliche Intelligenz erkennt verändertes Verhalten im Alter und verbessert die Betreuungsqualität

Im Alter treten Veränderungen oft schleichend auf und es kann schwierig sein, diese rechtzeitig zu erkennen. Ein vielversprechendes Werkzeug, das hier Abhilfe schaffen könnte, ist die Webapp „CleverGuard“,entwickelt im Rahmen des Europäischen AAL-Programms (Active Assisted Living) am iHomeLab der Hochschule Luzern in enger Zusammenarbeit mit CLEMAP. Diese innovative Anwendung nutzt fortschrittliche Technologie, um anhand von Stromverbrauchsdaten Verhaltensänderungen älterer Menschen zu identifizieren.

Die Herausforderung: Verborgene Veränderungen im Alter erkennen

Angehörige und Betreuungspersonen stehen oft vor der Herausforderung, feine Veränderungen im Verhalten ihrer älteren Familienmitglieder oder Betreuten zu bemerken. Sei es, dass sich gesundheitliche Probleme einschleichen oder der Alltagsrhythmus sich unmerklich verschiebt – diese subtilen Anzeichen können leicht übersehen werden. Insbesondere bei entfernt lebenden Eltern verstärkt sich oft die Sorge: Sind sie noch sicher und selbstständig zu Hause?

CleverGuard: Wie funktioniert die Technologie?

Die Lösung basiert auf einem CLEMAP Energy Monitor, der im Sicherungskasten installiert wird und den Stromverbrauch minutengenau überwacht. Die gesammelten Daten werden verschlüsselt und anonymisiert auf externe Server übertragen. Dort werden sie analysiert, um Muster und Abweichungen im Stromverbrauch zu identifizieren. Diese Informationen werden dann in einer benutzerfreundlichen Webapp visualisiert, die Angehörigen und Betreuungspersonen einen klaren Überblick darüber gibt, ob und wie sich das Verhalten im Vergleich zu früheren Zeiträumen verändert hat.

Nutzen für die Betreuung: Von Daten zu bedeutsamen Gesprächen

Der Hauptzweck von CleverGuard liegt nicht darin, Diagnosen zu stellen, sondern als Anlass für wertvolle Gespräche zu dienen. Die grafische Darstellung der Daten kann Angehörige und Betreuungspersonen dazu ermutigen, Veränderungen anzusprechen, die sie sonst möglicherweise übersehen hätten. Diese Gespräche können dazu beitragen, die Betreuungsqualität zu verbessern und die Sicherheit älterer Menschen zu erhöhen, indem rechtzeitig auf veränderte Bedürfnisse reagiert wird.

Realitätscheck: Grenzen und Chancen von CleverGuard

Während CleverGuard in einigen Umgebungen bereits erfolgreich getestet wurde, zeigt sich auch, dass die Anwendung nicht universell anwendbar ist. Aktive ältere Menschen, die ihre Tage unterschiedlich gestalten, könnten Muster im Stromverbrauch aufweisen, die nicht auf gesundheitliche Veränderungen hinweisen. Dennoch bleibt die Technologie besonders wertvoll für Personen, die sich im Übergang vom aktiven zum gebrechlicheren Alter befinden, sowie für Pflegeeinrichtungen, die ein teilweise selbstständiges Leben ermöglichen.

Zukunftsausblick: Weiterentwicklung und Potenzial

Die Entwickler von CleverGuard sehen noch viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung dieser Technologie. Zukünftige Forschungsprojekte könnten dazu beitragen, die Anwendungsbereiche zu erweitern und die Genauigkeit der Verhaltensanalyse weiter zu verbessern. Langfristig könnte CleverGuard nicht nur die Betreuungsqualität verbessern, sondern auch neue Standards für die Pflege älterer Menschen setzen.

Insgesamt stellt CleverGuard einen bedeutenden Schritt in Richtung präventiver Pflege und Sicherheit älterer Menschen dar, indem es innovative Technologie nutzt, um subtile Veränderungen im Verhalten zu erkennen und darauf aufmerksam zu machen. Dies könnte nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen, sondern auch ihren Angehörigen und Betreuungspersonen mehr Sicherheit und Gewissheit bieten.

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